IG Metall streikt in Bremen

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Streik im Bremen: Industrie-Unternehmen wie Gestra und Siemens protestieren

Am Donnerstag, den 10. Mai fand ein großer Warnstreik in Bremen statt, zu dem die IG Metall zuvor aufgerufen hatte. Bereits um Mitternacht hatten Mitarbeiter von Mercedes, Lear Corporation (ein Hersteller für Autositze) und zwei weiteren Betrieben ihre Nachtschichten niedergelegt. Am darauffolgenden Warnstreik, an dem insgesamt drei verschiedene entsprechende Demonstrationen stattfanden, nahmen insgesamt über 33000 Mitglieder aus der Gewerkschaft teil, welche aus mehr als 130 verschiedenen Industriebereichen stammten. Während in mehreren Städten in Deutschland derartige Streiks stattfanden, war Bremen der Hauptangelpunkt und sorgte für besonders viel Aufruhr, da alleine hier 9500 industrielle Arbeiter für ihre Forderungen protestierten.
Die Gewerkschaftler fordern mit ihren Warnstreiks 6,5 Prozent mehr Lohn sowie die fristlose Übernahme von Ausgebildeten. Außerdem wünschen sie sich mehr Mitbestimmungsrechte für Betriebsräte bezüglich Leiharbeitern. Di eTarifverhandlungen liefen bereits seit einigen Wochen, ohne dass ein Entschluss getroffen wurde. IG-Metall-Bevollmächtigter Volker Stahmann erklärte bei der Kundgebung, dass dies der letzte Warnschuss für die Arbeitgeber sei. Auf der anderen Seite ist auch er selbst nicht sehr zuversichtlich, dass es jetzt zu einem schnellen Ergebnis kommen wird. Er meinte zudem, dass die erhöhte Lohnforderung gar nicht das Hauptkriterium des Streiks sei, sondern vielmehr die beiden anderen eben genannten Ziele der Gewerkschaft den Streik herbeigerufen hatten. An den drei großen Protestmärschen, die am Donnerstag um 9.30 Uhr begonnen hatten und alle zum Marktplatz in Bremen führten, nahmen Mitarbeiter zahlreicher großen Konzerne teil: Unter Anderem befanden sich Demonstranten von Daimler, Airbus und auch dem Industriearmaturen-Hersteller Gestra unter den Beteiligten, aber auch unzählige Arbeitskräfte aus weiteren Elektro- und Metallproduktionsstätten.
Die IG-Metall hatte zu den Streiks bereits lange im Vorfeld aufgerufen und den Tag proklamatisch als „Küstenaktionstag“ bezeichnet und dazu sogar eine eigene Website initiiert. Die drei zentralen Forderungen des Warnstreiks waren dabei bei allen Demonstrationen in der ganzen Bundesrepublik klar zu vernehmen,dennoch herrscht generell eher Unmut darüber, ob die Arbeitgeber auf die Aktion reagieren werden. Vor allem an der höheren Mitbestimmung bei Leiharbeitern und dem unbefristeten Übernehmen von Auszubildenden haben diese etwas auszusetzen.Zumindest bezüglich der möglichen Lohnerhöhung sieht es nicht ganz so aussichtlos aus. Demnächst wird sich im Pilotbezirk in Baden-Württemberg eine Expertenkommission zusammensetzen. Eventuell wird es dann zu einer ersten Entscheidung kommen, was die angesprochenen Themen betrifft.
Insgesamt war der 10. Mai nicht der einzige Tag, an denen Kundgebungen stattfanden. Bereits in der vorherigen Woche waren einige Gewerkschaftler in Demonstrationszüge gezogen, um ihren Wünschen Nachdruck zu verleihen. Nach dem Donnerstag haben jetzt bereits über 62000 Mitarbeiter aus dem betroffenen Industriebereich protestiert.